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Claire Zeidler

FLORISTIN aus Leidenschaft

Interview mit Claire Zeidler

Wie bist Du zum Beruf der Floristingekommen? Eigentlich hatte ich als Kind weder Interesse für Blumen noch habe ich gerne gegärtnert. Als ich ungefähr 15 Jahre alt war, haben meine Elterndann ein Geschäft eröffnet. Dort habe ich nachmittagsmeine Zeit verbracht und es als sehr schön empfunden. Dabei habe ich viel gelernt und gesehen, wie viel Spaß es mir macht. Innerhalbkurzer Zeit bekam ich so großes Interesse daran, dass ich mich entschlossen habe, dieFloristik zu meinem Beruf zu machen.

Was macht Deinen Beruf für Dich sobesonders? Da gibt es viele Dinge! Natürlich hat man vielmit Kunden zu tun. Da ich gerne schwatze und erzähle, passt das sehr gut zu mir. Man muss also ein guter Verkäufer sein. Und man bekommt immer eine sofortige Rückmeldung – das Lob des Kunden, manchmal auch den Tadel. Meistens aber doch ein Lob. Außerdem hat man jeden Tag schöne Dinge um sich! Wie in jedem Beruf gibt es auch die eine oder andere Sache, die nicht so viel Spaß macht, worauf man sehr spontan reagieren muss. Aber auf jeden Fall überwiegt die Freude an den schönen Dingen!

Welche Blumen oder Pflanzen magst Du am liebsten? Bei den meisten Floristen gibt es keine bestimmte Lieblingsblume, sondern wir haben die Blumen und Pflanzen gerne, die richtig dick im Kopf und kräftig ausgebildet sind. Und solche, die eine besondere Farbe haben oder eine Zwischenfarbe bieten. Einfach mal was anderes. Ich persönlich mag gerne Flieder, Rosen – besonders rote Rosen – Ranunkeln, im Winter Amaryllis und auch Hortensien.

An welchen Dekotrends kommst Du nicht vorbei? Aktuell und immer noch finde ich den Trockenblumen-Trend ganz toll. Den gabes schon einmal vor 25 oder 30 Jahren, als ich mit der Floristik begonnen habe.Damals habe ich das schon sehr gerne gemacht. Jetzt hat die Jugend die Trockenfloristik wieder für sich entdeckt – das ist einfach toll! Man kann sehr schön damit arbeiten, langlebigere Sträuße erstellen, biegen, drahten und Techniken einsetzen,die man bei Schnittblumen oft nicht verwenden kann.

Für welchen Anlass arbeitest Du am liebsten? Jeder würde denken, für Hochzeiten! Natürlich arbeite ich gerne für eine Hochzeit, aber ich persönlich mache gerne Trauerfloristik. Ich gestalte gerne einschönes Gesteck oder einen Kranz für den oder die Verstorbenen und für die Angehörigen. Ich spreche auch gerne mit ihnen und versuche, ihnen mit meinen Blumen Trost zu geben.

Was ist das Skurrilste, das Du auf Kundenwunsch angefertigt hast? Einmal rief mich ein junger Mann an und sagte, er bräuchte einen Strauß, der seine Beziehung rettet. Ich habe ihm geantwortet: „Ich kann für Dich einenschönen Strauß machen, der Deine Freundin vielleicht beeindruckt. Aber DeineBeziehung musst Du schon selbst retten!“

Was wünschst Du Dir für die Zukunft? Ich wünsche mir, dass unser Beruf mehr Wertschätzung erfährt. Dass die Leute bereit sind, Geld dafür auszugeben, um unsere Leistung zu bezahlen. Und dass mehr junge Menschen wieder diesen Beruf für sich entdecken und ihn ergreifen.

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